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Geschichte des Naturkundevereins

 

Verein für Naturkunde zu Fulda                                                                       e-Mail: vno-fulda@gmx.de

A
m 13. März 1865 wurde der „Verein für Naturkunde zu Fulda“ gegründet. Er ging aus einem naturwissenschaftlichen Lesezirkel hervor, dessen Ziel zunächst die „Selbst- und Weiterbildung der naturwissenschaftlichen Kenntnisse seiner Mitglieder“ war. Siehe auch: Festschrift zum 150. Stiftungstag des Vereins für Naturkunde zu Fulda
Erster Vorsitzender des neu gegründeten Vereins war zunächst Georg Wilhelm Röder, der Leiter der Fuldaer Realschule, der Vorgängerschule der Freiherr-vom-Stein-Schule Fulda.
Sekretär des Vereins wurde
Oscar Wilhelm Speyer. Damit hatte der Verein zwei im Vereinswesen erfahrene Persönlichkeiten gefunden, die in der Anfangszeit wesentlich zum Erfolg beitrugen.
So stieg die Mitgliederzahl von 13 Mitgliedern im Jahr 1865 auf 135 Mitglieder im Jahr 1875 an.
Vermutlich darf aber der Vorgänger Röders als Schulleiter der Realschule, der 1864 verstorbene Geologe
Wilhelm Carl Julius Gutberlet als Wegbereiter der Vereinsgründung gesehen werden.

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Zu den Hauptzielen gehörten:
  • Das Anlegen und Erweitern einer Bibliothek, u. a. durch Schriftentausch mit anderen naturwissenschaftlichen Einrichtungen und Vereinen. Im Jahr 1870 hatte der Fuldaer Verein bereits mehr als 50 Tauschpartner.

  • Das Anlegen einer naturwissenschaftlichen Sammlung und Abhalten von Fachvorträgen, um „besonders den Bildungsanstalten der Jugend und der allgemeinen Belehrung im gemeinnützigen Sinne zu dienen“. Mittelfristiges Ziel war die Errichtung eines Naturkundemuseums in Fulda.

  • Das Beobachten, Untersuchen und Erforschen der gesamten Naturgestaltung der hiesigen Landschaft und anderer anliegender Gebiet.

  • Um die Ergebnisse der regionalen Forschung bekannt zu machen, erschienen bis 1937 insgesamt 12 Ausgaben der „Berichte des Vereins für Naturkunde zu Fulda“.

  • Sie enthalten u.a. bedeutende Berichte wie das „Verzeichnis der Phanerogamen und Gefäßkryptogamen der Umgebung von Fulda“ (1870),

  • das „Verzeichnis der Laubmoose der Umgebung von Fulda“ (1970) und

  • das „Verzeichnis der Lichenen der Umgebung von Fulda“ (1875) von Danneberg oder

  • die Publikationen von Oscar Speyer über die Land- und Süßwasserschnecken sowie

  • die Fossilien der Trias um Fulda oder die Veröffentlichungen von Ernst Hassencamp über Tertiärvorkommen der Rhön.

  • Der Apotheker Ernst Conrad Hassencamp ist insbesondere dadurch bekannt geworden, dass er Fossilien der Ölschiefergrube Sieblos sowie vom Bauersberg bei Bischofsheim sammelte und zur Bearbeitung weiterleitete.

Nach dem Ausscheiden von Röder und Speyer stagnierte die Entwicklung des Vereins. Zunächst wurden nach Gründung des Rhönklubs im Jahr 1876 die Exkursionen eingestellt. Als dann der 1896 gegründete Fuldaer Geschichtsverein mit den archäologischen Untersuchungen Joseph Vonderaus, deren Ergebnisse zunächst noch zusammen mit dem Naturkundeverein publiziert wurden (Die Pfahlbauten im Fuldatal (1899), Zwei vorgeschichtliche Schlackenwälle im Fuldaer Lande (1901) , aktiv wurde, verlor der Naturkundeverein weiter an Bedeutung.

In den 30er Jahren war das Vereinsleben vor allem von botanischen Exkursionen geprägt. Offenbar hatte die reichsweite "Gleichschaltung" der Vereine im Jahr 1937 zunächst keine Bedeutung für den VNF. 1941 musste der Naturkundeverein dann - wie auch der Fuldaer Geschichtsverein - in den Heimatbund eintreten.  Dr. Maurer aus Lauterbach wurde zum Leiter bestimmt. Wie für viele Vereine vergleichbarer Ausrichtung kam es während der Zeit des Nationalsozialismus zur Auflösung des Naturkundevereins.

Entwicklung nach dem 2. Weltkrieg

Als einer der ersten Fuldaer Vereine nach dem Krieg wurde die „Rhabanusgemeinde“ gegründet. Sie unterhielt einen Arbeitskreis der „Ärzte und Naturwissenschaftler“ unter Leitung  von Dr. med. Boekamp, der sich vor allem mit dem Grenzbereich zwischen Medizin, Naturwissenschaften und Philosophie befasste.

Die philosophischen Vorträge wurden vor allem von Franziskanerpatern des Klosters am Frauenberg bestritten. Hieraus bildete sich im Laufe der Zeit ein eigener „Arbeitskreis für Naturwissenschaften“, der wieder verstärkt botanische Exkursionen anbot.

Als Exkursionsleiter taten sich die Lehrer Hütsch und Abel hervor. Bei den monatlich stattfindenden Vorträgen sprachen u.a. die Lehrer Dr. Lauer (M, Ph), Dr. Jost (Bio, Ch), Dylla (Bio), Prof. Dr. Leschik (Geologie, Botanik), sowie Prof. Illies (Limnlogie) und Prof. Martin Krüpe (Blutgruppen, Immunologie).

Nach dem Tod der Herren Abel und Hütsch übernahm Johannes Medler die Leitung der botanischen Exkursionen. Unterstützt von Christine Kimmel und Josef Handwerk steckte man sich das Ziel, alle Pflanzen von Rhön und Vogelsberg sowie der angrenzenden Gebiete zu erfassen. Dabei hielt Medler den Wunsch nach einer Wiederbelebung des Naturkundevereins in Fulda immer wieder am Leben.

 

 Verein für Naturkunde in Osthessen e.V.

Am 13.12.1969 wurde im Hotel „Goldener Karpfen“ in Fulda der „Vereins für Naturkunde in Osthessen e.V.“ gegründet. Er sieht sich in der Nachfolge des „Vereins für Naturkunde zu Fulda“. Erster Vorsitzender wurde Prof. Dr. Martin Krüpe (1910-1981). Der Verein richtete Arbeitskreise (Geologie, Botanik, Ornithologie, Astronomie, Limnologie) ein, die Naturwissenschaftlern ein Forum bieten sollten, um das Ziel, die Erforschung der Naturkunde der Region, besser umzusetzen.

Mit den jährlich erscheinenden „Beiträgen zur Naturkunde in Osthessen“ wurde ein Journal geschaffen, in dem einerseits wissenschaftliche Arbeiten  mit regionalem Bezug publiziert werden können, andererseits aber auch eine Brücke zwischen Fachwissenschaftlern und naturkundlich Interessierten errichtet werden soll. Darüber hinaus war und ist es dem Verein bis heute wichtig, durch Vorträge und Exkursionen Jugendliche und Erwachsene zu bilden. Das geschieht auch durch das Unterhalten einer Bibliothek, den wissenschaftlichen Schriftentausch und das Anlegen von Sammlungen.

Bis 2010 konnten 47 reguläre Bände und drei Sonderbände der „Beiträge zur Naturkunde in Osthessen“ erscheinen, zuletzt in Kooperation mit dem Biosphärenreservat Rhön der umfangreiche Band über Kleinsäuger von Jenrich, Löhr & Müller.

Seit Band 35 erscheinen die Bände beim Imhof-Verlag im A4-Format mit deutlich verbesserter Bildqualität.

Der wissenschaftliche Schriftentausch mit über 100 Tauschpartnern erfolgt in Kooperation mit der Hessischen Hochschul- und Landesbibliothek Fulda. Die durch den Tausch erworbenen Schriften werden in der Hessischen Hochschul- und Landesbibliothek am Standort Heinrich-von Bibra-Platz aufbewahrt und stehen zur Aus- und Fernleihe zur Verfügung.

Wichtiger Partner des Naturkundevereins ist das Vonderau Museum Fulda, das 1992 neu eröffnet wurde. Der VNO steht bei Planung und Evaluation der Konzeption zur Naturkundeausstellung der Museumsleitung zur Seite und vermittelt Ausstellungsobjekte.

Jährlich führt der VNO ein Programm an Veranstaltungen durch, vorwiegend Exkursionen und Vorträge. Höhepunkt des Vereinsjahrs ist die im Herbst stattfindende Wissenschaftliche Jahrestagung, die jeweils einem Schwerpunktthema gewidmet ist.

Seit 2006 führt der Verein Projektarbeiten durch, bei denen die verschiedenen Experten bzw. Arbeitskreise gemeinsam ein Objekt bearbeiten. 2009 wurden die fächerübergreifenden Untersuchungen am Romersberg bei Malkes publiziert (Beiträge zur Naturkunde in Osthessen, Bd. 44). Zur Zeit laufen Untersuchungen über Schloss- und Wildpark Adolphseck bei Eichenzell. Koordinatorin des Projektes ist Frau Dr. Ute Lange.

Seit 2005 hat der VNO eine neue, modernere Satzung. Zur Zeit hat er 230 Mitglieder und unterhält die Arbeitskreise Botanik, Geologie, Ornithologie, Entomologie und Astronomie.

 

Vorsitzende des VNO

Prof. Dr. Martin Krüpe (1969-1979)
Prof. Dr. Meertinus P. D. Meijering (1979-1983)
Prof. Dr. Rolf Allner (1983-1986)
Prof. Dr. Meertinus P.D. Meijering (1986-1995)
Kein Vorsitzender benannt, Leitung durch ein Präsidium (1995-1999) 
Elmar Kramm (1999-2001)
Prof. Dr. Dietrich Schoop (2001-2003)
Karl-Heinz Schmalz (2004-2008)
Elmar Kramm (2008-2012)
Jörg Burkard (seit 2012)

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