Verein für Naturkunde in Osthessen (VNO) stellt neues Buch vor*

Ein Kleinod auf dem Gebiet der Stadt Fulda – das Naturschutzgebiet „Haimberg bei Mittelrode“

Ein alles in allem sehr gut gelungenes und ansprechend gestaltetes Buch stellt die Monografie über das Naturschutzgebiet „Haimberg bei Mittelrode“ dar, die in der Reihe der vom VNO herausgegebenen „Beiträge zur Naturkunde in Osthessen“ unlängst als Doppelband erschienen ist.                                                                                                                

17 Autoren (Elmar Kramm, Professor Dr. Heiner Flick, Friedrich Bielert, Ulrich Bielert, Dr. Ute Lange, Dr. Johannes Frisch, Martin Rieser, Petra Zub, Dr. Wolfgang Nässig, Rolf Weyh, Dr. Carsten Morkel, Karl-Heinz Schmalz, Dr. Ulrich Frommer, Paul-Walter Löhr, Dr. Udo Lange, Horst Bachmann, Christof Wende), jeweils Spezialisten auf ihrem Fachgebiet, haben sich zusammengetan, um das überregional bedeutsame, seit nunmehr 30 Jahren bestehende und eine Fläche von 66 Hektar umfassende Naturschutzgebiet auf dem Gebiet der Stadt Fulda genauer unter die Lupe zu nehmen. Die geologischen Untersuchungen sowie die floristischen und faunistischen Kartierungen wurden mit Genehmigung der Oberen Naturschutzbehörde in Kassel über drei Jahre hinweg zumeist ehrenamtlich durchgeführt.                   

Wegen der besonderen geologischen Verhältnisse aus anstehendem Buntsandstein, Muschelkalk und Basalt weist der 410 Meter hohe, in Nordwest-Südost-Richtung verlaufende markante Einzelberg auf engstem Raum ein Mosaik aus verschiedenen Biotoptypen auf. Dazu zählen die von unterschiedlichen Waldgesellschaften gekennzeichneten Waldbestände, die mit insgesamt rund 52 Hektar flächenmäßig den größten Teil des Untersuchungsgebiets einnehmen. Hinzu kommen die sich im Randbereich befindenden Kalkmagerrasen-Restbestände und trockenen Wiesen. Die hier festgestellte außerordentlich artenreiche Flora bildet die Grundlage für eine ebenfalls sehr abwechslungsreiche Fauna. So befassen sich die Untersuchungen neben den geologischen Besonderheiten und der Vegetation, die durch einige botanische Kostbarkeiten gekennzeichnet ist, mit faunistischen Bestandserhebungen verschiedener Tiergruppen wie Heuschrecken, Zweiflügler, Wespen, Wildbienen, Tag- und Nachtfalter, Käfer, Wanzen, Mollusken und Vögel. Hierbei konnten unter den Wirbellosen, insbesondere den Käfern einige hessen- bzw. deutschlandweite Neufunde dokumentiert werden.                                                               

Umfangreiche Feldarbeit, Bestimmung seltener und kritischer Arten, Auswertung der erzielten Ergebnisse und Erstellung der einzelnen Fachpublikationen haben dazu geführt, dass im Imhof Verlag (Petersberg) ein festgebundenes, anschaulich bebildertes Werk von 256 Seiten entstanden ist.                                        

Eine von Kurator Elmar Kramm unter Mithilfe weiterer Autoren konzipierte Sonderausstellung zum gleichnamigen Thema kann im Vonderau Museum noch bis zum 15. September besucht werden.                                                                                    

*Aufgrund der aktuellen Situation war es bedauerlicherweise nicht wie ursprünglich geplant – möglich, dieses umfangreiche Buch einer breiteren Öffentlichkeit aus Vertretern der Stadt, den Ortsvorstehern von Mittel-,  Nieder- und Oberrode, Vertretern der Naturschutzbehörden und Naturschutzverbänden sowie dem Naturschutzbeirat der Stadt Fulda vorzustellen


Bild: Präsentation des unlängst erschienenen Haimberg-Doppelbands des Vereins für Naturkunde in Osthessen

von links: Thomas Imhof (Imhof Verlag), Jörg Burkard, Ute Lange, Elmar Kramm, Martin Engel (Schriftleiter), Udo Lange

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