Tagesfahrt zum pliozänen Erdfallsee von Willershausen

Am Sonntag den 10.10. 2021 unternahm der Arbeitskreis Geologie / Paläontologie mit einigen überregionalen Teilnehmern seine Exkursion nach Willershausen.

Pünktlich um 10 Uhr begrüßte der Vorsitzende des dortigen Heimatvereins, Herr Heiko Jäckel, die neugierige Truppe. Weiterhin zugegen waren 2 Gästeführerrinnen und Professor Joachim Reitner von der Uni Göttingen. Letzterer betreut  die Mitglieder des Heimatvereins fachlich bei Ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit. Diese besteht im Wesentlichen in der Pflege der stillgelegten Tongrube, den Fachführungen und der Unterhaltung des kleinen Museums.


Angeregte Gespräche im Vorfeld der Veranstaltung.

Foto: W. Reus

Nach der Begrüßung wurden die Teilnehmer in zwei Gruppen aufgeteilt.

Eine Gruppe besichtigte unter fachlicher Begleitung das Museum ,,Fossilienzimmer“.

In dem kleinen Museum findet sich neben dem Spektrum hervorragend erhaltener Pflanzen- und Tierfossilien auch eine kleine Ausstellung mit den historischen Erzeugnissen der in den 1970er Jahren stillgelegten Ziegelei.

Weiterhin befinden sich hier diverse Literatur und Graphiken zum geologischen Hintergrund und der Genese der Lagerstätte und nicht zuletzt Arbeiten über diverse Fossilfunde, deren Erhaltung und Aussagekraft diese Lagerstätte einmalig machten.


Teilnehmerliste zur Corona Nachverfolgung muss sein.

Foto: W. Reus

 

Die zweite Gruppe machte sich auf den Weg zur Tongrube. Auf einem Exkurs durch die Grube wurden den Besuchern diverse ,,Fenster in die Erdgeschichte“ präsentiert.
Hierbei wurde anhand der freigelegten Sedimentabschnitte ihre jeweilige Position im Erdfallsee erläutert und diskutiert.  Anhand von Grafiken und Schaubildern erläuterten die Exkursionsführer die Stellung des Erdfallsees im geologischen Rahmen. Zum Abschluss der Tour präsentierten die Führer anhand von Fotos diverse besonders aussagekräftige Fossilien, deren Originale größtenteils im geologischen Institut der Uni Göttingen hinterlegt sind.

Ein Neuzugang an Funden aus Willershausen wird bestaunt. Foto: W. Reus

Nach der Mittagspause verabschiedete sich die Truppe mit einem herzlichen Dank an die ehrenamtlichen äußerst engagierten Mitglieder des Heimatvereins und machte sich auf den Weg nach Göttingen.

Dort im Museum des geologischen Instituts erwartete uns bereits Herr Ernst zur Führung durchs Museum. Er präsentierte alle dort ausgestellten Bereiche der Erdgeschichte mit z.T. spektakulären Fossilfunden. Ein besonderer Schwerpunkt lag natürlich auf den spektakulären Funden von Willershausen, mit deren Erforschung sich bereits mehrere Generationen von Wissenschaftlern des Instituts in unterschiedlicher Weise verdient gemacht haben.


Beginn der Grubenführung mit allgemeinen ERläuterungen.

Foto: W. Reus

Eine außergewöhnlich gute Erhaltung der Funde, bedingt durch anoxische Verhälnisse in Verbindung mit aufsteigenden salzhaltigen Wässern des Zechsteinsalinars, ermöglichte eine Überlieferung in einmaliger Qualität.

Die Tongrube von Willershausen ist auch nach mittlerweile ca. 100 Jahren Forschungsgeschichte eine Lagerstätte von Weltrang für den Zeitraum des Pliozäns vor 3 Mill. Jahren. Die Funde ermöglichen fundierte Aussagen über die Lebewelt und Klimaverhältnisse in Europa vor den pleistozänen Eiszeiten.

Eine außergewöhnlich gute Erhaltung der Funde, bedingt durch anoxische Verhälnisse in Verbindung mit aufsteigenden salzhaltigen Wässern des Zechsteinsalinars, ermöglichte eine Überlieferung in einmaliger Qualität.


Frank Gümbel im Dialog Gästeführerin und Teilnehmern.
Foto: W. Reus

Die Tongrube von Willershausen ist auch nach mittlerweile ca. 100 Jahren Forschungsgeschichte eine Lagerstätte von Weltrang für den Zeitraum des Pliozäns vor 3 Mill. Jahren. Die Funde ermöglichen fundierte Aussagen über die Lebewelt und Klimaverhältnisse in Europa vor den pleistozänen Eiszeiten.

Nach der Führung hatten alle Gelegenheit, die Eindrücke vor Ort je nach Interessenlage individuell zu vertiefen.

Abschließend bleibt zu bemerken, dass der Arbeitskreis nach längerer Corona-Zwangspause wieder einmal auf  eine äußerst gelungene Veranstaltung mit optimaler Teilnehmerzahl zurückblicken kann.

Manfred Schulz


Professor Reitner bei seinen Erläuterungen zur Geologie des Erdfallsees.

Foto: W. Reus

 

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