Führung im Naturkundemuseum Kassel mit Fokus auf den oligozänen ,,Kasseler Meeressand“

 

Am 12.10.2024 fand die Exkursion zum Thema „Kasseler Meeressand“ statt. So wird eine Formation des Oligozän mit überregionaler Bedeutung bezeichnet, die im Raum Nordhessen aufgeschlossen ist.

Die erste Station war das Naturkundemuseum Kassel. Dr. Cornelia Kurz referierte kurz über das historische Gebäude (Ottoneum) und anschließend ging es direkt in die geologische Ausstellung des Hauses. Es wurde der Gesamtüberblick der Geologie in Nordhessen, beginnend von den frühesten Schichten (Silur), bis hin zu den jüngeren Schichten im Palaeogen gegeben. Die Ausstellung wurde mit interessanten Details und Hintergründen zu den Exponaten erklärt. Angekommen bei den Vitrinen zum Kasseler Meeressand konnte unter anderem das Fossil der Seekuh bestaunt werden, welches streng genommen aus einer etwas älteren Schicht stammt, die dem Rupelton angehört. Bei dieser Gelegenheit wurden aktuelle Forschungsergebnisse zum Oligozän und dessen Stratigrafie erläutert. Es wurde auch ein Einblick über die Paläogeographie und die klimatischen Verhältnisse der damaligen Zeit gegeben.

Nach einem kurzen Abstecher durch die aktuelle Ausstellung „Meeressaurier“ ging es dann zu dem eigentlichen Zielpunkt, dem Museumsmagazin bzw. der geowissenschaftlichen Sammlung. Das Archiv umfasst tausende geologische und paläontologische Sammlungsobjekte, darunter zahlreiche Besonderheiten. Zunächst konnte unter fachkundiger Anleitung von Frau Dr. Kurz die Sammlung „Kasseler Meeressand“ (hauptsächlich von Erwin Busse) mit ca. 23.000 Stücken bewundert werden. Als zusätzliches Angebot konnten auch Schalenquerschnitte unter dem Binokular untersucht werden. Darüber hinaus bot sich für die Teilnehmer die seltene Gelegenheit, beliebige Sammlungsobjekte einzusehen. So konnten z.B. Typusmaterial und einige absolute Raritäten bestaunt werden (Borkener „Sumpfschildkröte“ Paleoemys hessiaca, Fährten, …).

Als Abrundung der Veranstaltung gab es noch eine Wanderung durch die Ahneschlucht im Habichtswald, in der die verschiedenen Aspekte der zuvor dargelegten Geologie eindrucksvoll zu sehen waren.                                                                                                                 

Die Museumsführung mit Blick hinter die Kulissen und der anschließenden Exkursion bei tollem Herbstwetter war für alle Teilnehmer ein eindrucksvolles Erlebnis. Herzlichen Dank an dieser Stelle an Frau Dr. Kurz, die diese außergewöhnliche Veranstaltung ermöglicht hat.

           

Manuel Flöther  


Großes Interesse am umfangreichen Material aus dem Kasseler Meeressand.

 Foto: M. Flöther

 

Auch andere kuriose Objekte der Sammlung interessierten.
 Foto: M. Flöther

Manuel Flöther bei seinen Erläuterungen zur Geologie im Tal der Ahne.

Foto: M. Schulz

 

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